• News

Erinnerungen an Sozialismus

05.03.2024

Ein Eigentümer oder Investor, der das langfristige finanzielle Risiko seines Investments trägt, muss frei entscheiden können, wann und wie er investiert. Der Gesetzgeber sollte ihm einen möglichst grossen Spielraum lassen. Leider ist das Gegenteil der Fall. Und die Situation wird zunehmend schlimmer.

Immer nur in Mindestflächen, Standardkomfort oder Flächenverbrauch pro Person zu den-ken, ist einseitig und zeigt, wie sehr sich die rot-grüne Wohnbaupolitik in einer Sackgasse befindet. Angesichts des austrocknenden Wohnungsmarktes und der steigenden Mieten in Siedlungszentren, vor allem in Städten, ist eine Richtungsänderung unbedingt nötig: Auch die strenge Grenze zwischen gewerblich genutzter Fläche sowie Wohnraum ist nicht mehr zeitgemäss, und es steckt viel Potenzial in der leicht umsetzbaren Möglichkeit, Wohnen und Arbeiten im gleichen Gebäude zuzulassen oder Büroliegenschaften in Wohngebäude umzufunktionieren. Unbedingter Handlungsbedarf besteht bei den Bauvorschriften, die oft nicht nur übertrieben sind, sondern bereits den Charakter einer Bevormundung tragen. Was viel zu wenig zur Diskussion kommt, ist der Umstand, welche enorme Auswirkungen die Vorschriftenflut auf die Mieten hat: Rolf Buch, Chef von Deutschlands grösstem Immo-bilienunternehmen Vonvia, sagte in einem Podcast, dass Bauvorschriften den Wohnraum um 3000 bis 5000 Euro pro Quadratmeter verteuerten. Ebenso ist zu hinterfragen, ob bei einem Bau möglichst alle Eventualitäten durch Vorschriften abgedeckt werden sollen. Das ist nicht nur unnötig, sondern macht die Arbeit für Architekten zunehmend schwierig und teurer.

Wie kurz Regulierungsforderungen bei der Wohnpolitik greifen, ist offensichtlich: Wenn die Mieten beispielsweise alle um 30 Prozent gesenkt würden, wie das einige Exponenten schon geäussert haben, würde das was genau bringen? Noch mehr Menschen würden in die Städte drängen, da der Wohnraum dort erschwinglicher wird. Und die Wohnungsnot würde sich rasch massiv verschärfen mit nicht absehbaren Folgen. Wer würde den Liegenschaftsbesitzern dann den Fehlbetrag begleichen? Es gibt genug abschreckende Beispiele im In- und vor allem im Ausland, die zeigen, was passiert, wenn keine Unterhaltsinvestitionen mehr getätigt werden, weil die Mieteinnahmen den Aufwand nicht mehr decken.

Dass staatlicher befohlener Wohnungsbau wie im Sozialismus nicht funktioniert, hat soeben Deutschland bewiesen. Statt angekündigter 400 000 Wohnungen, die der Staat bauen lassen wollte, entstanden nicht mal die Hälfte. Nicht Vorschriften sind das Mittel der Wahl, sondern ein möglichst deregulierter Markt.